Die Logik bei der geografischen Ausrichtung

Dienstag, 24. Mai 2011 | 18:11

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Es ist kein Geheimnis, dass die genaue Ausrichtung auf die ausgewählte Zielgruppe einer der Hauptvorteile von Online-Werbung ist. Dank dieser Möglichkeit hebt sich Online-Werbung von herkömmlichen Werbemethoden ab. Durch die Schaltung der Anzeigen für die Nutzer mit dem größten Interesse wird der Return on Investment erhöht und die Nutzer können die relevanten Informationen leichter finden. Eines der grundlegenden Tools zum Einschränken der Zielgruppe ist das Tool für die geografische Ausrichtung. Beim ordnungsgemäßen Einsatz dieses Tools kann die Nutzergruppe genau ausgewählt werden. Bei fehlerhaften Einstellungen werden jedoch möglicherweise alle potenziellen Impressionen ausgeschlossen oder Anzeigen werden außerhalb der Zielregion geschaltet, was noch weniger erwünscht ist.


Daher möchten wir Ihnen heute die Logik bei der geografischen Ausrichtung anhand eines gängigen Beispiels erläutern: Werbung für ein bestimmtes Produkt in einer Stadt soll für Nutzer in einer anderen Stadt geschaltet werden. In diesem Artikel werden wir nicht nur dieses Problem lösen, sondern auch tiefere Einblicke in die Nutzung der geografischen Ausrichtung bieten. Beginnen wir nun also damit, für Nutzer in München Anzeigen für Hotels in Berlin zu schalten.

1. Der direkteste Weg

Das ist denkbar einfach, oder? Man erstellt einfach das Keyword "Hotel in Berlin" und richtet die Kampagne auf München aus. Leider ist es doch nicht so leicht. Zur Erkennung des Nutzerstandorts nutzt das System nicht nur die IP-Adresse des Nutzers, sondern auch die jeweilige Suchanfrage. Diese hat sogar Vorrang vor der IP-Adresse. Was geschieht also nun in unserem Beispiel? Der Nutzer in München sucht nach "Hotels in Berlin" und das System erkennt anhand der Suchanfrage, dass die Anzeigen für Berlin für ihn von Interesse sind. Sein geografischer Standort wird hierbei ignoriert, da die Suchanfrage Vorrang hat. Unsere Kampagne ist aber nicht auf Berlin ausgerichtet, sondern auf München. Daher kommt es zu einem Übereinstimmungsfehler bei der Ausrichtung und die Anzeige wird nicht geschaltet. Zudem wird die folgende Keyword-Diagnosemeldung angezeigt:


Hinweis: In einigen seltenen Fällen kann Ihre Anzeige dennoch erscheinen, wenn der Ortsname nicht am Anfang oder Ende der Suchanfrage steht. Dies wäre etwa bei der Suchanfrage "Hotels in Berlin Preis" der Fall, da bei der Anfrageanalyse Fehler auftreten. Dies ist jedoch für uns nicht akzeptabel, da uns eine große Anzahl von Impressionen und auch potenzielle Kunden entgehen.

2. Von unseren Fehlern lernen – und weitere Fehler machen

Zunächst versuchen wir, das Problem zu beheben, indem wir Berlin als Zielregion hinzufügen. Wir sind nun bereit, unsere Anzeigen sowohl für Nutzer in Moskau als auch in Berlin zu schalten, wenn dies die einzige Lösung ist. Anfangs scheint dieser Plan aufzugehen. Wir prüfen, ob unsere Anzeigen in München geschaltet werden, und stellen fest, dass dies der Fall ist. Was geschieht jedoch anschließend?

Unsere Anzeige wurde für einen Nutzer in Braunschweig geschaltet, der die Suchanfrage "Hotels in Berlin" eingegeben hat. Dies liegt daran, dass der geografische Standort des Nutzers ignoriert und nur die Suchanfrage berücksichtigt wurde. Da wir Berlin als Zielregion hinzugefügt haben, werden unsere Anzeigen jetzt sogar für alle Nutzer in Deutschland geschaltet. Dies ist dadurch bedingt, dass das System anhand der Suchanfrage einen Bezug zu Berlin herstellt und die Anzeige schaltet – unabhängig vom Standort des Nutzers.
Wir möchten jedoch unbedingt verhindern, dass unsere Anzeigen für alle Nutzer geschaltet werden. Also machen wir uns auf die Suche nach alternativen Lösungswegen.

3. Nutzen von Ausschlüssen

Wie wir gesehen haben, können wir unser Ziel nicht durch das Hinzufügen bestimmter Standorte erreichen. Uns stehen jedoch auch Ausschlüsse zur Verfügung. Möglicherweise können wir diese einsetzen. Das Gute ist, dass wir Nutzer jetzt auf Grundlage des geografischen Standorts ausschließen können, nicht nur anhand der Suchanfrage. Diese Möglichkeit bieten uns die Einstellungen unter "Erweiterte Standortoptionen" in unserem AdWords-Konto. So sehen die einzelnen Schritte aus:

a) In den Kampagneneinstellungen bestimmen wir über die Option "Land", dass die Kampagne auf ganz Deutschland ausgerichtet werden soll. Anschließend klicken wir auf "Gebiete innerhalb ausgewählter Regionen ausschließen", um alle Regionen außer München auszuschließen.

b) Wir stellen sicher, dass die Standardwerte für die Einstellungen unter "Erweiterte Standortoptionen" beibehalten wurden und die Einstellungen den folgenden entsprechen:


Und schon funktioniert es wie gewünscht: Unsere Anzeigen werden geschaltet, und zwar nur für Nutzer in München!


Hinweis: Unsere Anzeigen können auch für Nutzer geschaltet werden, die auf der Website google.de Suchanfragen durchführen, deren IP-Adresse jedoch nicht den ausgeschlossenen Regionen entspricht, sondern etwa Kiel oder London. Dieses sehr kleine Restrisiko müssen wir eingehen.

Wir hoffen, dass dieser Artikel die Logik bei der geografischen Ausrichtung verdeutlichen konnte. Sie sollten dieses spezielle Problem jetzt selbst beheben können. Für uns ist es jedoch noch wichtiger, dass Sie sich eine Vorstellung davon machen können, wie Sie andere potenzielle Probleme beheben. Sobald wir weitere Kniffe bei der Verwendung der geografischen Ausrichtung finden, werden wir Sie umgehend in unserem Blog darüber informieren!

Post von Alexey Petrov und Janett Wellner, Mitglied des AdWords-Teams