AdWords Konto löschen?

Montag, 19. Dezember 2011 | 15:36

Labels: ,

Post von Gast-Blogger Holger Schulz, von der AdWords-Agentur data-inside. Holger Schulz ist unter dem Namen admigo Top-Beitragender im AdWords-Hilfeforum und beantwortet dort seit Anfang 2008 Fragen von AdWords-Nutzern und gibt Tipps aus der Praxis.

Im AdWords Hilfeforum taucht immer wieder die Frage auf, wie man ein AdWords-Konto löschen kann. Das ist eigentlich gar nicht schwierig – aber ist es auch sinnvoll?

Wenn sich AdWords für die Mitbewerber lohnt, sollte man nach den Gründen suchen, warum das eigene AdWords-Konto nicht erfolgreich ist. Das AdWords-Konto zu löschen, wenn der Gutschein aufgebraucht ist, ist natürlich wesentlich einfacher, als das Konto zu optimieren und schrittweise die Rentabilität zu steigern.

Viele nutzen einen AdWords-Gutschein, um mal schnell eine Anzeige zu schalten und AdWords risikolos ein paar Tage laufen zu lassen. Wenn der Gutschein dann aufgebraucht ist, wird entschieden, ob man weitermacht oder das AdWords Konto löscht. Das ist, als wenn sich ein Fahranfänger auf eine Rennstrecke begibt, Gas gibt und wenn er in der ersten Runde von allen überholt wird die Entscheidung trifft, dass Autofahren nichts für ihn ist.

Man muss besser als die Mitbewerber sein - oder mehr als diese bezahlen
AdWords funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Man muss besser als die Mitbewerber sein oder mehr als diese bezahlen. Welche AdWords-Anzeige über einer anderen steht hängt nicht nur davon ab, wie hoch das Klickgebot ist, sondern z.B. auch davon, auf welche Anzeige mehr Besucher klicken. Dass Google Anzeigen bevorzugt, die bei Suchenden besser ankommen, liegt auf der Hand.

Es ist ein Grundprinzip von Google, Suchenden möglichst passende Links möglichst weit oben anzuzeigen. Ferner verdient Google mit einer Anzeige, auf die jeder zehnte Suchende klickt deutlich mehr, als mit einer Anzeige, auf die nur jeder Hundertste klickt, auch wenn die Klickkosten für diese doppelt so hoch sind.

Die Rentabilität steigt oft mit der Zeit
Insbesondere wenn die Konkurrenz stark ist und die Suchanfragen der Zielgruppe nicht genau bekannt sind, kann die Anfangsphase bei AdWords unrentabel sein, obwohl sich AdWords später als hoch rentabel herausstellt. Diese Erfahrung haben jedoch vermutlich auch Ihre Mitbewerber gemacht, sofern diese nicht zu den Ersten bei AdWords gehörten. Man muss erst Erfahrung bzw. statistische Daten sammeln, wie man seine Zielgruppe bei AdWords richtig anspricht und eingrenzt, um unrentable Ausgaben zu vermeiden.

Man sollte auf jeden Fall regelmäßig einen Blick darauf werfen, für welche Suchbegriffe AdWords die Anzeigen schaltet, auf welchen Seiten im Display-Netzwerk die Anzeigen erscheinen und ob die Klickkosten im Verhältnis zur Gewinnmarge stehen.

Ein neues AdWords-Konto bedarf immer einer intensiven Betreuung und AdWords-Optimierung ist ein Prozess. Je länger ein Konto läuft und optimiert wird, desto mehr statistische Daten hat man, um seine Anzeigen gezielt auf die Zielgruppe auszurichten und die Anzeigenschaltung z.B. bei sich als unrentabel erwiesenen Suchanfragen nicht zu schalten.

AdWords bietet viele Möglichkeiten zur Optimierung. Das fängt bei einfachen Maßnahmen wie das Ausschließen von Keywords wie „kostenlos“, „umsonst“ etc. an und geht bis hin zu komplexen Themen wie Remarketing. Mitbewerber, die schon länger dabei sind, haben vermutlich schon besser optimierte Konten und damit oft deutlich niedrigere Kosten pro Klick.

Gute Anzeigen enthalten beispielsweise fast immer den Suchbegriff, der bei der Anzeigenschaltung von Google dann fett hervorgehoben wird. Deshalb muss man oft mit vielen Anzeigengruppen arbeiten, damit Keywords, Anzeigen und Zielseite aufeinander abgestimmt werden können. Enthalten die Anzeigen von Mitbewerbern die Suchbegriffe im Anzeigentext und die eigene nicht, so werden auf die eigene Anzeige vermutlich weniger Leute klicken. Dann steigen die Klickkosten und AdWords wird unrentabel.

Bevor man ein AdWords Konto löscht und den Mitbewerbern das Geschäft mit Google-Nutzern überlässt, sollte man schauen, ob man durch Optimierung nicht auch in die Gewinnzone kommen kann.

Zwei Wege zur AdWords-Optimierung
Bei der AdWords-Optimierung steht man vor der Wahl: Entweder man arbeitet sich selbst in AdWords ein oder man beauftragt eine Agentur mit der Optimierung. Will man sich selbst einarbeiten, findet man auf folgende Seiten Informationen und Hilfe:
  • AdWords Schulungscenter – Einführung in AdWords, die eigentlich für die AdWords-Prüfungen ist (Tipp!)
  • AdWords Hilfe – das Nachschlagewerk
  • AdWords Blog – bietet Tipps und aktuelle Informationen
  • AdWords Hilfeforum – hier kann man Fragen stellen und von den Erfahrungsberichten und Tipps anderer AdWords Nutzer profitieren. Ein kostenloser Service, den man nutzen sollte.
Bei konkreten Problemen hilft auch der AdWords-Support telefonisch weiter.

0800 589 4011 (Deutschland)
0800 080509 (Österreich)
0800 002 343 (Schweiz)

Gerade kleine Unternehmen denken oft, dass Agenturen nur große Kunden betreuen. Dabei haben wirklich große AdWords-Kunden oft eigene Marketing-Abteilungen. Viele AdWords-Agenturen betreuen hauptsächlich kleine Firmen und mittelständische Unternehmen, die sich die AdWords-Optimierung selbst nicht zutrauen, keine Zeit dafür haben oder die Aufgabe lieber Profis mit jahrelanger Erfahrung übertragen möchten.


Die Website muss aus Besuchern Kunden machen
Gerade Anfänger verlinken gerne alle Ihre Anzeigen auf die Startseite, die teils jedoch wenig mit der konkreten Suchanfrage zu tun hat. Wer heute im Internet etwas sucht, erwartet nach einem Klick bei Google, dass er anschließend sofort auf einer Seite landet, die das Gewünschte bietet. Viele haben keine Lust, sich von der Startseite aus erst durch verwirrende Menüs zur passenden Seite zu hangeln – es ist einfacher zurück zu Google zu gehen und den nächsten Link anzuklicken.

Oft liegt jedoch das Problem nicht bei AdWords, sondern bei der Website. Auch wenn auf eine passende Seite verlinkt wurde, heißt dies nicht, dass Besucher sich hier angesprochen fühlen. Landen Besucher auf einer Webseite, die z.B. nur einen langen Text ohne Hervorhebungen und Gliederungen enthält, besteht oft nicht die Bereitschaft, sich den Text durchzulesen. Texte werden im Internet meist erst überflogen und nur dann gelesen, wenn z.B. interessante Überschriften zum Weiterlesen verleiten.
Mit AdWords kann man Interessenten auf seine Website leiten, aber diese muss aus Besuchern Kunden machen, damit sich die AdWords-Ausgaben rentieren.

Wenn viele Besucher einer Webseite diese sofort wieder verlassen und schnell bei Google den nächsten Link anklicken, ist das für Google ein deutlicher Hinweis, dass diese Webseite nicht zur Suchanfrage passt oder Besucher nicht anspricht. Um Frust bei Google-Nutzern zu vermeiden, werden solche Anzeigen natürlich nicht von Google bevorzugt an Top-Positionen angezeigt.

Wie man ein AdWords-Konto löscht
Sind Sie dennoch sicher, Ihr AdWords-Konto löschen zu wollen? In der AdWords-Hilfe findet man auf der Seite „Wie löse ich mein AdWords Konto auf“ eine Anleitung, wie man sein AdWords-Konto löschen kann.